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Ibero-Amerikanisches Institut
Preussischer Kulturbesitz






Lehmann, Walter (1878-1939)

Walter Lehmann war ein deutscher Altamerikanist. Er studierte Medizin und Naturwissenschaften. Nach seiner Promotion 1903 war er zunächst Hilfsarbeiter am Königlichen Museum für Völkerkunde Berlin (heute Ethnologisches Museum – Staatliche Museen zu Berlin). Im Auftrag des Museums reiste Lehmann von 1907-1909 von Panama nach Mexiko. In dieser Zeit betrieb er intensive linguistische und archäologische Forschungen in Costa Rica, Nicaragua und El Salvador und legte eine bedeutende archäologische Sammlung für das Museum an. Unter der Anleitung von Eduard Seler arbeitete er dann über kolonialzeitliche Quellen in aztekischer Sprache sowie über mexikanische Bilderhandschriften. Nach einer zehnjährigen Tätigkeit am Münchener Museum für Völkerkunde (heute Staatliches Museum für Völkerkunde München) wurde er 1920 Leiter des neu gegründeten Ethnologischen Forschungs- und Lehrinstitut am Museum für Völkerkunde in Berlin-Dahlem. In den Jahren 1925 und 1926 unternahm Lehmann weitere Reisen nach Mexiko und Guatemala. Zwischen 1929-1939 bereiste er Südamerika. Die Arbeitsschwerpunkte Lehmanns waren die Indianersprachen Südamerikas, Zentralamerikas und Mexikos, insbesondere die Übersetzung und Kommentierung aztekischer Texte, die Archäologie, Ethnologie, Folklore und Mythologie Zentralamerikas und Mexikos.

Material:
Entsprechend dem Wunsch der Witwe von Walter Lehmann wurden sein Nachlass und seine Bibliothek im IAI gesondert aufgestellt. Dies ist bis heute an der Vergabe unterschiedlicher Signaturen erkennbar. Die Bibliotheksbestände erhielten W- und X-Signaturen; zahlreiche Handschriften wurden unter Y-Signaturen zusammengefasst. Diese drei Signaturgruppen sind alle im Online Katalog recherchierbar. Medien mit diesen Signaturen können nur im Lesesaal benutzt werden.

Der Nachlass besteht aus:

  • ca. 30 Kästen mit Karteikarten (A5)
  • ca. 150 kleinformatige Zettelkästen mit Vokabeln von Indianersprachen, Notizen oder Literaturauszügen,
  • ca. 40 Kapseln mit eigenen Manuskripten und Aufzeichnungen
  •  ca. 50 Mappen mit weiterem Material
  • 476 Kapseln unterschiedlicher Materialien zu verschiedenen Themen und Regionen (darunter 21 zu Costa Rica),
  • zahlreiche Manuskripte zu Veröffentlichungen und Vorträgen
  • Sonderdrucke der eigenen Publikationen
  • Reisenotizen
  • Mitschriften von Vorlesunguen
  • handschriftliche Vokabulare (Indianersprachen)
  • großformatige Abreibungen
  • Abzeichnungen von Bilderhandschriften
  • Skizzen
  • Zeichnungen
  • 1 Mappe Abzeichnungen von Händen und Füßen der Bakairi-Indianer, Brasilien, o.J.
  • Materialien zu Ausstellungen
  • Briefe (z.T. auch bei den W- und Y- Signaturen)
  • Manuskripte und Handschriften anderer Autoren
  • Zeitungsausschnitte
  • 1 großes Bildarchiv
  • handgezeichnete Landkarten und ähnliches
  • Landkarten
  • Sammlung verschiedener Materialien (Sonderhefte, Zeitungsausschnitte, Abbildungen, Aufsätze, Mitschriften, Notizen u.a.: Archäologie, Folklore, Ethnographie, Kosmologie, Ethno-Astronomie und Sprachen – auch zu Europa, Asien, Afrika)
  • 1 Sammlung mit Heiligenbildern (40 Kapseln)
  • 1 Mappe mit Zeitungsausschnitten über Walter Lehmann


Lehmanns Privatbibliothek besteht aus:

  • 348 Kapseln mit Sonderdrucken (W-Signaturen)
  • 528 Kapseln mit Büchern und Zeitschriften (X-Signaturen)

Schlagwörter: Lateinamerika, Ethnolinguistik, Fotografiegeschichte, Reiseberichte

Walter Lehmann in den Digitalen Sammlungen des IAI

Las lenguas chibchas de Centroámerica en la obra de Walter Lehmann




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